International Rescue Committee (IRC) zeigt sich zutiefst besorgt über die sich rapide verschlechternde humanitäre Lage in Darfur. Tausende Menschen fliehen weiterhin aus El Fasher in Richtung Tawila, um dort Sicherheit zu suchen. In den vergangenen Wochen sind erneut Tausende Vertriebene in Tawila angekommen, wo bereits rund 400.000 Menschen Zuflucht gefunden haben. Die ohnehin knappen Ressourcen und Hilfsdienste vor Ort stehen kurz vor dem Zusammenbruch.

Trotz anhaltender humanitärer Bemühungen können derzeit nur rund 50 Prozent der grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden. Viele Familien leben in überfüllten, provisorischen Unterkünften. Der Zugang zu sauberem Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung ist stark eingeschränkt. Die hohen und akuten humanitären Bedarfe überlasten die bestehenden Hilfsstrukturen – zahlreiche Menschen bleiben ohne jegliche Unterstützung.

Arjan Hehenkamp, IRC-Krisenleiter für Darfur, sagt: „Die Menschen, die aus El Fasher fliehen, kommen aus einer Hölle – aus einer Stadt, die von Konflikt, Zerstörung und Verzweiflung gezeichnet ist. Sie haben nichts außer der Kleidung, die sie tragen. Viele sind schwer traumatisiert und suchen Schutz und Hoffnung. Doch auch Tawila steht am Rande der Belastungsgrenze. Ohne eine deutliche Ausweitung der humanitären Hilfe wird das Leid weiter zunehmen.“

IRC weitet die Nothilfe in Tawila und den umliegenden Gebieten weiter aus und ruft die internationale Gemeinschaft zu sofortigem Handeln auf. Es braucht dringend mehr flexible Finanzmittel sowie diplomatischen Druck auf alle Konfliktparteien und ihre Sponsoren, um Zivilist*innen zu schützen, sichere Fluchtwege zu gewährleisten und den humanitären Zugang in Norddarfur zu sichern. Alle Konfliktparteien müssen die Sicherheit der Zivilbevölkerung und der humanitären Helfenden garantieren.

Ohne rasche und umfassende humanitäre Unterstützung werden die Bedürfnisse der mehr als 400.000 Vertriebenen in Tawila die Kapazitäten der Hilfsorganisationen weit übersteigen. Tausende Familien drohen ohne Wasser, Unterkunft und medizinische Versorgung zu bleiben.