Überblick

Weltweit bemühen sich Menschen, die Folgen der COVID-19-Pandemie zu bewältigen. Viele von ihnen brauchen dabei Unterstützung. Besonders die Bedürfnisse der Schutzbedürfigsten dürfen dabei nicht vernachlässigt oder vergessen werden. Denn das Coronavirus, so IRC-Präsident David Miliband, sei eine Herausforderung für die ganze globale Gemeinschaft: Wir sind nur so stark wie unser schwächstes Gesundheitssystem.  Hier erfahren Sie mehr über die weltweite COVID-19-Nothilfe von IRC.

Was ist das Coronavirus?

COVID-19 ist ein Virus, das grippeähnliche Symptome verursacht und von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Es wurde erstmals im Dezember 2019 auf einem Lebensmittelmarkt in Wuhan, China, entdeckt. COVID-19 gehört zur gleichen Virusfamilie wie SARS und MERS.

Wer ist am meisten vom Coronavirus bedroht?

Aufrund der weltweiten Ausbreitung von COVID-19 sind Menschen, die in Konfliktgebieten leben, besonders stark von der Pandemie betroffen. In Ländern wie Syrien, Jemen, Afghanistan und Irak haben jahrelange gewaltsame Konflikte die Gesundheitssysteme extrem geschwächt. Medizinische Einrichtungen wurden zerstört oder geschlossen. Vielerorts herrscht akuter Mangel an Medikamenten, medizinischem Personal und Gerät. Durch diese Engpässe und unzureichende Versorgungsmöglichkeiten sind Millionen von Menschen einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Krieg, politische Instabilität, Naturkatastrophen, aber auch klimabedingte Umweltrisiken, tragen dazu bei, dass Menschen in Krisenregionen durch Krankheit und Hunger weiter geschwächt werden und damit ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben.  

Darüber hinaus - das zeigt auch eine Studie von IRC - können Bewohner*innen von Flüchtlingslagern wie zum Beispiel in Syrien, Griechenland und Bangladesch, nicht alle Präventionsmaßnahmen umsetzen und sich damit nicht ausreichend vor einer Ansteckung schützen. Die Menschen in den Lagern leben noch viel beengter zusammen, als dies bei den Passagieren des Kreuzfahrtschiffs Diamond Princess der Fall warDort hatte sich das Virus viermal schneller ausgebreitet als dies während des Höhepunkts der Pandemie in Wuhan, China, Anfang 2020 der Fall war. Illustratorin Mona Chalabi zeigt, wie die praktisch aussieht:  

Geflüchtete können sich den Luxus von Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen nicht leisten", sagt Bob Kitchen, der die COVID-19-Nothilfe von IRC leitet. Aber wir können Präventionsmaßnahmen in den Lagern unterstützen, indem wir die Trinkwasserversorgung verbessern, die Zahl der Handwaschstationen erhöhen, Infektionskontrollstellen einrichten und verstärkt Aufklärung im Bereich der öffentlichen Gesundheit betreiben. Hier kann IRC helfen."

Was unternimmt IRC, um das Coronavirus zu bekämpfen?

IRC hat eine global ausgerichtete Nothilfe zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie gestartet, um schutzbedürftige Menschen in den IRC-Einsatzländern zu unterstützen.

Für die Länderprogramme und Büros weltweit hat IRC einen Index zur Kategorisierung von Risiken in Echtzeit sowie einen dazugehörgen Reaktionsplan entwickelt. Gleichzeitig werden IRC-Mitarbeitende, Ehrenamtliche und Teilnehmer*innen von IRC-Programmen in ihren jeweiligen Gemeinden aus- und fortgebildet sowie mit der notwendigen Schutzausrüstung ausgestattet, damit sie sich und andere schützen und gleichzeitig lebensrettende gesundheitliche Maßnahmen anbieten können. 

Dies sind einige Maßnahmen, die IRC im Zuge der COVID-19-Nothilfe umsetzt:

  • Bereitstellung grundlegender Gesundheitsdienste für Geflüchtete und weitere schutzbedürftige Menschen
  • Verbreitung wichtiger Informationen für Geflüchtete über die mobil zugängliche Online-Plattform SignPost"
  • Organisation von Informationsveranstaltungen zu präventiven Hygienemaßnahmen, gesundheitlicher Aufklärung zu Symptomen sowie Anleitung zu weiteren Schritten im Falle einer möglichen Erkrankung
  • Schulung von örtlichem Gesundheitspersonal beüglich der Verwendung von Schutzkleidung
  • Unterstützung bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten für Geflüchtete und weitere schutzbedürftige Menschen
  • Installation zusätzlicher Hygieneeinrichtungen in Notunterkünften für Geflüchtete, Migrant*innen und Asylsuchende, z.B. Handwaschstationen
  • Verteilung von chirurgischen Gesichtsmasken und anderer wichtiger Schutzausrüstung an IRC-Mitarbeitende und weitere Helfer*innen 
  • Erstellung und Verteilung von Informationsmaterialien, die von der WHO und nationalen Gesundheitsbehörden genehmigt wurden
  • Kapazitätenaufbau bei lokalen Hilfsorganisationen, z.B. durch Unterstützung mit Expert*innen im Gesundheitsbereich
  • Unterstützung anderer Hilfsorganisationen beim Wissensmanagement im Gesundheitsbereich 
  • Verteilung von Gesundheits- und Hygiene-Kits für besonders schutzbedürftige Familien 

Mehr zu IRCs Reaktion auf COVID-19.

Was muss noch getan werden?

Krisenländer benötigen finanzielle und logistische Hilfe, um der Pandemie begegnen zu können. Besonders dringend wird medizinische Ausrüstung gebraucht, mit der COVID-19-Ansteckungen erkannt und die Erkrankten behandelt werden können. Darüberhinaus ist weiterhin Unterstützung bei der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen nötig. Angesichts von Bewegungs- und Reisebeschränkungen, darunter auch Grenzschließungen, stehen Hilfsorganisationen vor besonders großen Herausforderung.

Wie kann ich helfen?

IRC braucht dringend weitere finanzielle Unterstützung, um die COVID-19-Nothilfe fortführen zu können. Unsere Teams leisten hervorragende Arbeit," sagt IRC-Präsident David Miliband. „Aber es bleibt noch viel zu tun. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe."

Helfen Sie uns, Familien in konfliktbetroffenen Gebieten weiter zu unterstützen.