In einem neuen IRC Video-Projekt leiht Jo Brand einem animierten, frittierten Fisch ihre Stimme, Yasmin Kadi einer schnippischen Pommes. Sie eröffnen Gary – und der ganzen Welt – dass Großbritannien die „Fish and Chips“ Geflüchteten zu verdanken hat.  

Frittierter Fisch wurde von jüdischen Geflüchteten ins Land gebracht, die im 16. Jahrhundert aus Portugal flohen, da sie dort verfolgt wurden. Schon vorher, um das Jahr 1500 herum, waren die Pommes Frites (Chips) nach Großbritannien gekommen – mit Protestant*innen, die aus Frankreich geflohen sind. Einige Zeit später wurde das heutige Nationalgericht „Fish and Chips” geboren: Der jüdische Geflüchtete Joseph Malin eröffnete 1870 die landesweit erste „Fish and Chips“-Bude.   

Gary Lineker erklärt, warum er sich an IRCs Videoprojekt beteiligt hat. „Wenn wir Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, die Chance auf einen Neuanfang in unserem Land bieten, zeigen wir die gute Seite Großbritanniens. Wir wissen, dass Geflüchtete dazu beigetragen haben, unsere Gesellschaft sicherer und stärker zu machen.”  

„Während der Coronakrise haben wir gesehen, wie sich Geflüchtete an vorderster Front am Einsatz gegen das Virus beteiligt haben. Das hat mich nicht überrascht. Geflüchtete wollen etwas zu diesem Land beitragen – sie haben es auch schon immer getan, obwohl viele das nicht sehen. Die Geschichte von „Fish and Chips“ ist nur eins der vielen Beispiele der Beiträge, die Geflüchtete zu diesem Land geleistet haben. Das sollte gefeiert werden, denn ohne Geflüchtete wäre Großbritannien nicht Großbritannien.“  

Jo Brand isst Fish and Chips im Aufnahmestudio
Comedian Jo Brand liebt Fish & Chips. Bei diesem Projekt hat sie mehr über die Geschichte hinter dem Nationalgericht gelernt.
Foto: Geoff Love

Jo Brand sagt: „Es ist keine Überraschung, dass ich Fish and Chips genauso liebe, wie alle anderen Brit*innen auch. In die Geschichte dieses Gerichts einzutauchen, hat mich gelehrt, dass Geflüchtete es nach Großbritannien gebracht haben. Diese Erkenntnis ist ein Beispiel für die wundervollen Dinge, die Geflüchtete zu der Gesellschaft beigetragen haben, die sie aufgenommen hat. Es ist inspirierend zu sehen, wie Geflüchtete – Ärzt*innen, Masken-Schneider*innen und freiwillige Helfer*innen – während der Pandemie im Einsatz sind.“   

Trotzdem werden Geflüchtete in vielen Ländern abgewiesen. Nur ein ganz kleiner Teil von ihnen bekommt die Chance auf einen Neuanfang. Trotz erneut hoher Vertreibungszahlen – 79,5 Millionen aus der Heimat geflohene Menschen hat das UN Flüchtlingshilfswerk für 2019 registriert – bleibt die Quote der Rückkehrer*innen gering: Bis zu 5 Millionen Binnenvertriebene oder als Flüchtling anerkannte Personen konnten in den vergangenen 10 Jahren wieder in die Heimat zurückkehren oder ein dauerhaftes neues Zuhause finden. In den USA werden unter der Regierung von Präsident Trump so wenige Menschen aufgenommen, wie nie zuvor. Auch in Europa schotten sich viele Länder mehr und mehr ab.   

„Auf einmal war ich ein sprechender Fisch und hab Gary Lineker eine Geschichtsstunde zur Herkunft von “Fish and Chips” gegeben. Ich war noch nie so glücklich ein Teil der ‚History‘ zu sein. Oder sollte ich ‚Fish-Story‘ sagen?“, scherzt Jo Brandt. 

Yasmin Kadi hält ein Schild in die Höhe auf dem "Refugees Welcome" steht.
Yasmin Kadi ist im Alter von 13 Jahren selbst als Geflüchtete nach Großbritannien gekommen.
Foto: Geoff Love

Yasmin Kadi schlüpfte für das IRC-Video in die Rolle der schnippischen Pommes. Sie hatte sehr persönliche Gründe, sich am Projekt zu beteiligen. „Ich war 13 Jahre alt als der Bürgerkrieg in Sierra Leone uns dazu zwang, nach Großbritannien zu fliehen. Es war nicht leicht, ganz von vorne anzufangen. Das änderte sich, als ich mit dem Schauspielern und Singen begann. Ich habe Freund*innen gefunden und Menschen haben mehr in mir gesehen als eine „Geflüchtete“. Sie haben mich als Person betrachtet, die etwas zu bieten hat.“  

„Wenn ich an Großbritannien denke, dann denke ich an Mitgefühl und Toleranz. Geflüchteten Menschen die Möglichkeit zu geben, neu anzufangen, ist nicht nur gut für Geflüchtete, sondern auch für die Gesellschaft, von der sie ein Teil werden wollen. Geflüchtete tragen etwas zu dieser Gesellschaft bei und haben es schon immer getan. Deswegen war ich so gern Teil von diesem Projekt. Hoffentlich finden Menschen das Video lustig und verstehen, was wir damit sagen wollten. „Fish and Chips“ ist nur einer von vielen Beiträgen, die Geflüchtete geleistet haben. Wir hätten so viele andere nennen können – von medizinischer Versorgung bis zur Kunst, Wirtschaft oder der Ausübung von Ehrenämtern."   

Großbritannien wäre nicht Großbritannien ohne „Fish & Chips“. Großbritannien wäre vor allem nicht Großbritannien ohne Geflüchtete.   

David Miliband und Gary Lineker sitzen lachend an einem Tisch mit karierter Tischdecke.
David Miliband, IRC-Präsident und Gary Lineker beim Dreh des Fish&Chips Videos.
Foto: Geoff Love