TIATAS: Transnational Initiative against human trafficking in the context of asylum systems
Das Projekt TIATAS will die Situation von Opfern des Menschenhandels unter Geflüchteten, die in der EU Asyl suchen, verbessern. TIATAS wird von einem Konsortium von sieben verschiedenen Partnerorganisationen in Deutschland, Italien, Spanien und Griechenland umgesetzt und von IRC Deutschland geleitet. Ziel des Projektes ist es, Personen, die von Menschenhandel betroffen oder gefährdet sind, im Asylverfahren frühzeitig zu identifizieren und zu unterstützen. Dies soll durch die Stärkung gemeinsamer Praktiken und Maßnahmen zur frühzeitigen Identifizierung in der EU und der sicheren Weiterverweisung von Betroffenen des Menschenhandels an eine traumainformierte Betreuung im Rahmen von Asylverfahren in Übereinstimmung mit den EU-Standards sichergestellt werden.
Durch die Kooperation verschiedener NROs entwickelt TIATAS ein gemeinsames System, welches die transnationale Weiterweisung der Betroffenen an Hilfsstrukturen vor Ort ermöglicht (TRM). Dies geschieht durch die Stärkung der Kompetenzen der wichtigsten Akteure im Asylsystem, sowohl staatlicher Institutionen als auch NROs, damit ein System der frühzeitigen Identifizierung im Asylverfahren und der Unterstützung von Betroffenen des Menschenhandels entsteht und damit der Zugang zu Rechten und Hilfsangeboten verbessert wird. Best Practice Beispiele und Erkenntnisse zur Bewältigung transnationaler Herausforderungen in der Bekämpfung des Menschenhandels im Asylkontext sollen auch Entscheidungsträger*innen/Politiker*innen auf nationaler und EU-Ebene für die Situation von Betroffenen im Asylsystem sensibilisieren.
Das Projekt baut auf bestehenden Partnerschaften mit lokalen/regionalen öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren auf, die im Rahmen von Asylverfahren mit Betroffenen des Menschenhandels, potenziellen Menschenhandelsopfern und vom Menschenhandel bedrohten Personen in Kontakt stehen, um die Umsetzung der EU- Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels von 2011 zu stärken. Die gemeinsam aus dem Projekt entwickelten Leitlinien für sichere und traumasensible Weiterverweisungen, sowie die TIATAS Toolbox und der Ressourcenkatalog sollen dabei möglichst vielen Interessent*innen zur Verfügung stehen und über das Projekt hinaus Anwendung finden.
Projektdetails und Partnerorganisationen
Laufzeit: 01.01.2022-30.06.2023
Das Projekt dient der Stärkung gemeinsamer Praktiken und Maßnahmen zur frühzeitigen Identifizierung und sicheren Weiterverweisung an eine traumainformierte Betreuung von Opfern des Menschenhandels (VoT) im Rahmen von Asylverfahren im Einklang mit den EU-Standards. Dabei verfolgt es drei Unterziele, die sich jeweils an unterschiedliche Personengruppen richten: Organisationen im direktem Kontakt mit Betroffenen des Menschenhandels, Betrroffene selbst, sowie EntscheidungsträgerInnen.
TIATAS wird in Deutschland (München, Ingolstadt; Bayern), Griechenland (Athen; Region Attika und Nordgriechenland), Italien (Neapel, Rom; Regionen Kampanien und Latium) und Spanien (Barcelona, Madrid; die autonomen Regionen Katalonien, Kastilien-León, Andalusien und Madrid) durchgeführt.
- ARSIS (Griechenland)
- Be Free (Italien)
- Dedalus (Italien)
- International Rescue Committee (IRC) (Deutschland)
- Proyecto Esperanza (Spanien)
- Adoratrices - SICAR.cat (Spanien)
- STOP/Jadwiga (Deutschland)
Das Projekt TIATAS wird durch den Asylum, Migration and Integration Fund (AMIF) der Europäischen Union gefördert (101 038 518 – TIATAS – AMIF-2020-AG).