Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag 2021 versprochen, den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten und den Geschwisternachzug zu erleichtern sowie Verfahren zu beschleunigen und zu digitalisieren. Doch die Umsetzung in gesetzliche Regelungen blieb bislang aus.

Corina Pfitzner, Interim Geschäftführerin von IRC Deutschland, sagt dazu: 

„Familien gehören zusammen. Dennoch trägt das Familienzusammenführungsverfahren dazu bei, dass Familien über Monate oder sogar Jahre hinweg getrennt werden. Dies betrifft insbesondere die Familienmitglieder von Afghan*innen in Deutschland, die sich in Afghanistan in einer lebensbedrohlichen Situation befinden.

Es liegt in der Hand der Bundesregierung die Verfahren zu beschleunigen und die lange Trennung von Familien zu beenden. Dazu fordern wir das Visumantragsverfahren zu digitalisieren, um so oft teure und gefährliche Anreisen zu deutschen Auslandsvertretungen zu vermeiden. Durch eine gezielte Priorisierung und mehr Personal können außerdem die Wartezeiten auf einen Termin reduziert werden. Durch flexiblere Vorgaben zu einzureichenden Dokumenten sollte die besondere Benachteiligung der Familienmitglieder aufgehoben werden, die nur mit erheblichen Kosten, Risiken oder langen Wartezeiten einen Reisepass erhalten können.“