Die jüngste Eskalation der Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) hat zu einem erheblichen Anstieg der Zahl der Vertriebenen geführt.  Derzeit gibt es in der DRK 6,7 Millionen Vertriebene. Allein in Nord-Kivu mussten in den letzten vier Wochen 200 000 Menschen aus ihren Häusern fliehen.

Heather Kerr, Landesdirektorin in der DRK, sagt:

"Die derzeitige Eskalation der Gewalt in Nord-Kivu hat die Vertreibungskrise auf ein alarmierendes Niveau gebracht. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist überwältigend, und Frauen und Mädchen sind besonders von den verheerenden Folgen dieser Gewalt betroffen. Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist für Frauen und Kinder zu einem der gefährlichsten Orte der Welt geworden. Sie sehen sich jetzt mit einer Schutzkrise konfrontiert, die ein bisher nicht gekanntes Ausmaß erreicht hat und in der es ständig zu sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt kommt. In den Vertriebenenlagern gibt es kaum Nahrungsmittel, so dass die Frauen gezwungen sind, außerhalb der Lager Nahrung zu suchen, um ihre Kinder zu ernähren. Dies führt häufig dazu, dass sie im Gegenzug für ein paar Kartoffeln zum Sex gezwungen werden.

"Wir müssen bei unserer Reaktion auf diese Krise dem Schutz und der Stärkung von Frauen und Mädchen Vorrang einräumen. Ihre Widerstandsfähigkeit und Stärke sind bemerkenswert, und wir setzen uns dafür ein, dass sie die Unterstützung und die Ressourcen erhalten, die sie brauchen, um ihr Leben in Würde wieder aufzubauen."

IRC und seine lokalen NRO-Partner*innen haben eine Soforthilfemaßnahme zum Schutz von Kindern und zur Unterstützung von Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt eingeleitet. Unsere Teams bieten den Betroffenen Beratung, medizinische Versorgung und Rechtsbeistand an. IRC konzentriert sich auch auf langfristige Lösungen, indem es Partnerschaften mit lokalen Behörden aufbaut und über 50 Gemeindevertreter*innen ausbildet.

IRC appelliert an die internationale Gemeinschaft, sich mit den Menschen in der Demokratischen Republik Kongo zu solidarisieren und die notwendige Unterstützung zu leisten, um die durch die anhaltende Gewalt und Vertreibung verursachte Not zu lindern. Die Organisation arbeitet weiterhin eng mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um die dringenden Bedürfnisse der Betroffenen zu erfüllen.