Gemeinsam mit 10 Zivilgesellschaftsorganisationen fordert IRC in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner, die Gelder für internationale Hilfen (Official Development Assistance, ODA) nicht zu kürzen. Mit der Kampagne #LuftNachOben machen IRC und Partnerorganisationen aufmerksam auf die drohenden Auswirkungen der aktuell diskutierten Kürzungen der Gelder für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.

Corina Pfitzner, Interim Geschäftsführerin von IRC Deutschland, sagt dazu: 

Die erschütternden Rekordzahlen sind uns nur zu gut bekannt – Mehr als 340 Millionen Menschen weltweit sind in humanitärer Not, mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht. Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels und der damit verbundenen weltweiten Ernährungskrise bedrohen das Leben von Millionen von Menschen – allein in drei Staaten Ostafrikas sind über 21 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Statt Fortschritte in den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 zu machen, drohen Rückschritte in der Bewältigung extremer Armut und der Gleichstellung der Geschlechter.

Dass die internationale Gemeinschaft angesichts dieser Zahlen in den vergangenen Jahren nicht Resignation, sondern unerlässliches Engagement gezeigt hat, verdanken wir insbesondere der Bundesregierung als zweitgrößter humanitärer und entwicklungspolitischer Geber. Wir betrachten daher mit großer Sorge, dass im Bundeshaushalt 2023 massive Kürzungen für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit diskutiert werden – obwohl sich die Ampel im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, mindestens 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungsleistungen aufzuwenden.

Sollten zukünftig wie befürchtet weniger Gelder zur Verfügung stehen, droht vielen Menschen insbesondere in Krisenregionen eine dramatische Verschlechterung ihrer Lebensgrundlage.  Wir sind alle Teil einer globalen Weltgemeinschaft und rufen dazu auf, unsere Verantwortung gegenüber den Menschen auf der ganzen Welt auszufüllen.