International Rescue Committee (IRC) ist zutiefst besorgt über die Auswirkungen der militärischen Eskalation in Jemen und am Roten Meer auf humanitäre Bedürfnisse im ganzen Land.  

Jared Rowell, IRC-Landesdirektor für Jemen, sagt:   

“Die militärische Eskalation in Jemen und am Roten Meer stellt eine Bedrohung für die Menschen in Jemen und die Stabilität der gesamten Region dar. Letzten Freitag sind im ganzen Land Jemenit*innen mit der Angst vor einem wiederholten Aufflammen des Konflikts aufgewacht. Neun Jahre Krieg haben viel gefordert: Mehr als 18 Millionen Menschen - über die Hälfte der Bevölkerung - sind zwingend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Angriffe im Roten Meer haben bereits jetzt Auswirkungen auf die Lieferung von kommerzieller und humanitärer Hilfe in das Land. Das führt jetzt zu Verzögerungen bei der Lieferung lebenswichtiger Güter und zu steigenden Kosten für Lebensmittel und Treibstoff.  

Die Angriffe der USA und Großbritanniens in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar unterstreichen das Risiko einer umfassenderen regionalen und internationalen Konfrontation. Diese könnte den fragilen Friedensprozess weiter untergraben und die regionale Sicherheit schwächen. Alle diplomatischen Kanäle müssen genutzt werden, um diese Krise zu deeskalieren, die Zivilbevölkerung zu schützen und sicherzustellen, dass das Rote Meer als sichere Schifffahrtsstraße offen bleibt. Darüber hinaus muss ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand in Gaza erreicht werden, um eine Ausbreitung der Gewalt zu verhindern.” 

IRC in Jemen

IRC ist seit 2012 in Jemen tätig. Nach der Eskalation des Konflikts 2015 wurde IRC-Programmarbeit ausgeweitet, um konfliktbedingte humanitäre Bedarfe ausreichend abzudecken. Obwohl der anhaltende Konflikt und die Beschränkungen der Luft- und Seehäfen die Arbeit von IRC erschweren, halten 350 IRC-Mitarbeitende und 650 bezahlte Freiwillige in Jemen den Zugang zur betroffenen Zivilgesellschaft aufrecht. Weiterhin bietet IRC wesentliche Programmarbeit in den Bereichen Gesundheitsversorgung, wirtschaftliche Integration, Schutz und Stärkung von Frauen sowie Ernährung an.