International Rescue Committee (IRC) ist bestürzt über die zunehmende Gewalt rund um den Kabuler Flughafen: Selbstmordattentate, Schüsse auf abfliegende Flugzeuge und das zunehmende Chaos machen es fast unmöglich macht, sich dem Flughafen zu nähern, um evakuiert zu werden. Wir sprechen den Hinterbliebenen der Opfer der Attentate unser aufrichtiges Beileid aus und rufen zur internationalen Zusammenarbeit auf, um das Völkerrecht zu wahren.

David Miliband, Präsident und CEO von IRC, sagt zu den jüngsten Gewalttaten am Flughafen von Kabul:

„Die heutigen Angriffe auf den Flughafen von Kabul sind ein Zeichen für eine neue Gefahrenlage in Afghanistan. Wir sind entsetzt über die Todesopfer und das Blutbad. Den Hinterbliebenen sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus. Wir bekräftigen unseren dringenden Aufruf zur Unterstützung der gefährdeten Afghan*innen sowie zum diplomatischen und humanitären Engagement um die Bevölkerung zu unterstützen. Der 31. August wurde als Frist für die militärischen Maßnahmen der USA festgelegt. Dies kann nicht das Ende des Engagements für das afghanische Volk sein – unabhängig davon, ob sie das Land verlassen wollen oder bleiben.

Humanitäre Führung ist jetzt wichtiger denn je. IRC appelliert an alle führenden Politiker*innen der Welt, einschließlich der USA, Großbritannien, der EU und der UN, alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zu mobilisieren. Die internationale Staatengemeinschaft muss den Schutz der gefährdeten Personen vor Ort gewährleisten, den Helfer*innen ungehinderten Zugang zu den verbliebenen Gemeinschaften ermöglichen und ihren Einfluss geltend machen, um die gesamte Region zur humanitären Zusammenarbeit und Unterstützung zu bewegen. Angesichts der mehr als 500.000 Vertriebenen in diesem Jahr, davon mindestens 230.000 in den letzten zwei Monaten, muss allen Afghan*innen, die dies wünschen, die sichere Ausreise aus dem Land ermöglicht werden. Die im Land Verbleibenden benötigen umfangreiche humanitäre Unterstützung.

Die Situation macht die laufende diplomatische Vertretung unter UN-Leitung umso wichtiger. IRC ist entschlossen, seine mehr als dreißigjährige Arbeit in Afghanistan fortzusetzen, und ist stolz auf seine 1.700 afghanischen Mitarbeitenden, die in ihren eigenen Gemeinschaften so viel bewirken.“

IRC ist in Afghanistan seit 1988 aktiv, unterstützt in der Versorgung vertriebener Familien sowie in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Selbstbestimmung und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Von den 1.700 Mitarbeitenden vor Ort sind 99% Afghan*innen, davon 44% Frauen. Um die Nothilfe von IRC in Afghanistan zu unterstützen, klicken Sie hier.