International Rescue Committee (IRC) verurteilt die verheerenden Raketenangriffe in der vergangenen Nacht auf das von der ukrainischen Organisation “I am Kherson” betriebene humanitäre Zentrum in Cherson in der Ukraine. Die Einwohner*innen von Cherson standen in den letzten Wochen unter ständigem Beschuss. Nach der vollständigen Zerstörung des humanitären Zentrums und damit verbunden der Einstellung wichtiger humanitärer Hilfe sind tausende Menschen jetzt noch stärker gefährdet. Das Zentrum hatte Gasöfen und Notfall-Kits für die Menschen bereitgestellt, denen es mit Einbruch des kalten Winters an Möglichkeiten zum Heizen und Strom fehlte. Vorräte an lebensrettender humanitärer Hilfe wurden zerstört. Dabei wurden weder Personal noch Besucher*innen bei dem Angriff verletzt.     

Nataliia Humenna, Projektkoordinatorin bei "I am Kherson", erzählt von dem schrecklichen Ereignis:

„Wir erlebten gerade eine schlaflose Nacht wegen der unaufhörlichen Explosionen, als wir sahen, wie unser Zentrum in Flammen aufging. Im Morgengrauen zeigte sich, dass fast alles in Schutt und Asche lag. 

Der Angriff auf das humanitäre Hauptquartier ist ein Skandal und ein Akt der Unmenschlichkeit. Ich dränge die Welt dazu, zu sehen, in welcher Notlage wir uns befinden und nicht zu vergessen, dass der Krieg in der Ukraine immer noch weitergeht.“ 

Nicole Walden, IRC Interim-Landesdirektorin für die Ukraine, betont den größeren Kontext dieses anhaltenden Konflikts:

„Die Ukraine leidet weiterhin unter verstärkten Raketenangriffen und weitreichenden Zerstörungen. Für den Winter können wir mit einem weiteren Anstieg der Angriffe rechnen, wie wir ihn auch im letzten Jahr erlebt haben. Die Kombination aus dem anhaltenden bewaffneten Konflikt, zerstörter Infrastruktur und schwierigen Wetterbedingungen macht das Leben der Menschen in den betroffenen Gebieten unerträglich.   

Der Angriff auf die humanitäre Infrastruktur ist inakzeptabel und stellt einen weiteren schweren Verstoß gegen das Humanitäre Völkerrecht dar.“