Eatizaz Yousif, IRC- Landesdirektor in Sudan, sagt:

Nach der anhaltenden Gewalt seit April letzten Jahres sieht sich Sudan nun mit der größten Hungersnot konfrontiert, die es je gegeben hat. Und das, obwohl die Erntezeit ansteht, in der es normalerweise mehr Nahrungsmittel gibt. Ausgehend von verfügbaren Daten, Gesprächen mit Expert*innen und Beobachtungen von IRC-Mitarbeitenden vor Ort befürchten wir, dass bis Juni 2024 sieben Millionen Menschen von einer Hungersnot betroffen sein könnten. Wenn Menschen nicht genug zu essen bekommen, wird ihr Körper durch den Mangel an wichtigen Nährstoffen geschwächt. Sie werden anfälliger für Krankheiten und Infektionen und mit der Zeit können sie an Unterernährung leiden und sogar an Hunger sterben.

Wir können nicht warten, während Millionen von Menschen unvorstellbares Leid erfahren. Uns läuft die Zeit davon, um die größte Hungerkrise der letzten Jahrzehnte zu verhindern. Sowohl die internationale Gemeinschaft als auch die Konfliktparteien müssen jetzt rasch handeln.

IRC fordert gemeinsam mit weiteren humanitären Organisationen eine dringende Aufstockung der Nahrungsmittel- und Bargeldhilfe sowie Unterstützung für Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene, um diese wachsende humanitäre Krise zu bewältigen. Gleichzeitig müssen die Konfliktparteien den humanitären Akteur*innen ungehinderten Zugang zu der betroffenen Bevölkerung gewähren.

Zudem muss die internationale Gemeinschaft gemeinsam mit regionalen Akteur*innen nachhaltigen diplomatischen Druck auf alle Konfliktparteien ausüben, um ein umfassendes und dauerhaftes Friedensabkommen auszuhandeln und umzusetzen."

Seit dem Ausbruch des Konflikts am 15. April 2023 hat IRC die Programme angepasst und die Hilfe im Sudan aufgestockt, um den gestiegenen humanitären Bedarf zu decken. IRC konzentriert sich auf bedarfsorientierte Nothilfe für Binnenvertriebene: durch sektorübergreifende wirtschaftliche Wiederherstellung und Entwicklung, Gesundheit und Ernährung sowie Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste. IRC bietet auch integrierte Schutzdienste, einschließlich umfassender Angebote für Frauen, Mädchen und Kinder, u.a. im Bereich Empowerment-Dienste, auch für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt.