Über 600 Menschen sind durch die jüngsten tödlichen Überschwemmungen in Nigeria ums Leben gekommen und 1 Million weitere wurden vertrieben. Die Überschwemmungen haben zu einem starken Anstieg der Cholerafälle und anderer vermeidbarer Krankheiten geführt, warnt International Rescue Committee (IRC). IRC verstärkt die Reaktion sowie Sanitär-, Hygiene- und Gesundheitsprogramme, um die Ausbreitung von Cholera zu stoppen und Leben zu retten. IRC fordert mehr Finanzmittel, um den massiven Bedarf an humanitärer Hilfe in den von der Flut betroffenen Gebieten rasch zu decken.

Babatunde Anthony Ojei, IRC-Landesdirektor für Nigeria, sagt:

,,Nigeria hat seit mehr als einem Jahrzehnt keine derartigen Überschwemmungen mehr erlebt. In mindestens 13 Regierungsbezirken ist eine tödliche Choleraepidemie ausgebrochen, mit mehr als 6.000 Fällen und einer Sterblichkeitsrate von fast 5 %. NGOs wie IRC brauchen aufgestockte Finanzmittel, um die Gesundheitsdienste und Wasser- und Sanitärprogramme zu verstärken, damit wir die Ausbreitung stoppen können. 

Nigeria trägt weniger als 1 % zu den weltweiten Emissionen bei, aber gehört zu den untersten 20 % der Länder, die auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren können. Dafür trägt das Land zunehmend die Hauptlast einer Krise, die es nicht verursacht hat. Immer häufiger auftretende Dürren und Überschwemmungen in Verbindung mit einer weltweiten Wirtschaftskrise haben zu einer zunehmenden Ernährungsunsicherheit geführt. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr mehr als 1 Million Kinder im Nordosten unter akuter Ernährungsunsicherheit leiden werden. Dadurch sind sie anfälliger für Krankheiten wie Cholera. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Länder, die am stärksten zum Klimawandel beitragen, muss die Länder unterstützen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden.”

Für die kommenden Monate werden weitere Regenfälle erwartet. IRC fordert eine bessere Koordinierung zwischen Nigeria und Kamerun in Bezug auf die Freisetzung von überschüssigem Wasser und geeignete Pläne zur Schadensbegrenzung, damit nicht mehr Kinder und Frauen an vermeidbaren Krankheiten sterben. 

IRC ist seit 2012 in Nigeria tätig und leistet lebensrettende Hilfe für Gemeinschaften, die von Naturkatastrophen, bewaffneten Konflikten und anderen armutsbedingten Problemen betroffen sind. IRC arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene sowie Bildung.