Diese Woche wurden drei IRC-Programmstandorte, an denen IRC-Teams eine Reihe von Winter-, mobilen Gesundheits- und Schutzmaßnahmen durchführen, bombardiert. IRC-Mitarbeiter*innen sind gezwungen, die humanitäre Arbeit in der Region Charkiw, in Dnipro und in Cherson vorübergehend einzustellen. Die steigende Zahl von zivilen Opfern und die Unterbrechungen der lebensrettenden Hilfslieferungen sind ein Zeugnis für den Preis, den unschuldige Menschen weiterhin für den Krieg zahlen.

Michael Despines, IRC-Regionaldirektor für die Ukrainekrise, sagt:

,,Die ständigen Angriffe auf zivile Infrastrukturen und Bevölkerungszentren sind eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts. Sie schränken unsere Möglichkeiten ein, den Menschen, die in den kalten Wintermonaten dringend auf Unterstützung angewiesen sind, die notwendige humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.

IRC-Teams berichten über die Herausforderungen, mit denen sie bei der Bereitstellung wichtiger humanitärer Hilfe in neu zugänglichen Gebieten konfrontiert sind. Der Zugang zu Orten wie Cherson ist für IRC-Mitarbeiter*innen aufgrund der instabilen Sicherheitslage und des häufigen Beschusses eingeschränkt. Viele Menschen haben immer noch keinen Zugang zu Heizungsanlagen und benötigen dringend Unterstützung. Die Menschen in Cherson berichten uns, dass sie in ständiger Angst leben und um die Sicherheit ihrer Familien kämpfen.

Millionen von vertriebenen Menschen kehrten trotz der anhaltenden Gewalt in die Ukraine zurück, aber der Konflikt und die Gefahr von Raketeneinschlägen außerhalb von Konfliktgebieten hinderten viele daran, in ihre Häuser zurückzukehren. Dadurch zählen sie zu den 5,9 Millionen binnenvertriebenen Menschen im Land. 

In der Ukraine wird das Völkerrecht ungestraft ausgehöhlt. Die Welt braucht aber keine neuen Gesetze, sondern ein erneuertes Engagement für die Umsetzung der bereits bestehenden. Die Verantwortlichen für die Verstöße müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung muss aufhören. Und das Recht auf humanitären Hilfe muss wiederhergestellt werden, damit Ukrainer*innen ihr Leben wieder aufbauen können.”

Hinweis an die Redaktion:

IRC hat im Februar 2022 Soforthilfe zur Bewältigung der Ukrainekrise eingeleitet und arbeitet direkt mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, um hilfsbedürftige Menschen zu erreichen. IRC ist vor Ort in Polen, der Ukraine und Moldawien und stellt lebenswichtige Dienste bereit, darunter Bargeldhilfe, psychologische Unterstützung, medizinische Versorgung und Ausrüstung sowie spezielle soziale Hilfsleistungen für Kinder und Überlebende von Gewalt. IRC-Programmarbeit unterstützt Menschen auf der Flucht aus der Ukraine in Polen, Moldawien, Rumänien, Ungarn, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Bulgarien. IRC führt auch Programme für ukrainische Geflüchtete in Deutschland, Italien, Griechenland und dem Vereinigten Königreich durch. IRC Deutschland erweitert fortlaufend bestehende Programme in den Bereichen Bildung, wirtschaftliche Integration sowie Schutz und Teilhabe, um auf die Bedürfnisse von Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland zu reagieren