Der europäische Arbeitsmarkt befindet sich im Umbruch – Faktoren wie Digitalisierung, demographischer und ökologischer Wandel führen zu wachsendem Bedarf nach Arbeitskräften in verschiedenen Berufs- und Arbeitsfeldern. Um diese Bedarfe auch künftig decken zu können, sind Anpassungen von Ausbildungsmöglichkeiten für, und der Fähigkeitsprofile von, möglichen Arbeitnehmenden notwendig. Gleichzeitig wächst die soziale Ungleichheit: Marginalisierte Gruppierungen, darunter beispielsweise Frauen und junge Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, müssen oftmals viele Hürden überwinden, um erfolgreich in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Diese Hürden verstärken sich insbesondere für junge Menschen, die sich weder in Arbeits- oder (Aus-)Bildungsverhältnissen befinden. 

Diesen Herausforderungen nimmt sich das Projekt „SkillsPath – SKILLs and Innovation for Youth Employment PATHways“ an. Durch eine Kombination aus Direktangeboten zur Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen, besonders von NEETs, beispielsweise in Form von Berufsorientierungskursen und Bewerbungstrainings, und der Anpassung und Verwendung eines KI-Tools, welches bei der (Selbst-)Erfassung von berufsrelevanten Fähigkeiten und der Suche nach geeigneten, beruflichen Tätigkeiten unterstützt, werden Arbeitgebende und Nachwuchskräfte zusammengebracht und Lücken im Arbeitsmarkt geschlossen.

Ziele

SkillsPath unterstützt 170 junge geflüchtete und zugewanderte Frauen und Männer im Alter von 18-29 Jahren in Deutschland, Griechenland und Spanien. Ziele sind Verbesserungen ihrer Beschäftigungsfähigkeit und in dem Zugang zu Qualifizierungs- und Jobmöglichkeiten, besonders im Bereich von Berufen, die mittel- oder unmittelbar zur Energiewende beitragen oder dem Umweltschutz dienen. Mithilfe eines KI-basierten Tools zur Bewertung von Fähigkeiten sowie eines Service-Modells, das Bewerbungs- und Soft-Skills-Training, sowie Coaching und Beratung kombiniert, wird die Beschäftigungsfähigkeit gesteigert. 140 Jugendliche erhalten individuelle Unterstützung, 50 % erreichen berufliche Meilensteine. Das Projekt wird von einem Konsortium bestehend aus sieben Partnern aus Deutschland, Griechenland, Spanien und Österreich umgesetzt, und von 2 assoziierten Partnern unterstützt.

Ansatz

Junge Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte werden in ihrer bei Karriereplanung und beruflichen (Weiter-)Bildung unterstützt, zum Beispiel durch: 

  • Regelmäßige Berufsorientierungskurse zu Themen wie Arbeiten in Deutschland, (Aus-)Bildungssystem, Bewerbungsprozess.
  • Individuelle Berufsberatung zu Themen wie Karriereplanung, Jobsuche, Erstellung einer Bewerbung, Üben von Vorstellungsgesprächen, Verweisberatung und vielem mehr.
  • Erfassung relevanter Fähigkeiten (bspw. auch informell erworben) und Matching durch Verwendung eines KI-Tools zur Kompetenzfeststellung

Das durch den Partner SkillLab entwickelte KI-Tool zur Kompetenzerfassung und dem vereinfachten Arbeitsmarktzugang wird lokalisiert und kontextualisiert: 

  • Durch den Einbezug von lokalen Stakeholdern (bspw. Arbeitgebende, Bundesagenturen für Arbeit/Jobcenter, Beratungsstellen, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung) wird das KI-Tool auf lokale Kontexte (bspw. Berufsfelder mit hohem Bedarf und benötigte Kompetenzen) in den Projektregionen angepasst.
  • Die genannten Anpassungen ermöglichen Beratenden eine vereinfachte Erhebung einer Vielzahl von (ggf. informell erworbenen) Kompetenzen und ein verbessertes Matching mit vorhandenen beruflichen Vakanzen oder (Weiter-)Bildungsmöglichkeiten.

Der von SkillsPath entwickelte Ansatz und die Projektergebnisse werden auf europäischer Ebene verbreitet:

  • Projektfortschritte und -erkenntnisse werden in regelmäßigen Austauschforen für Fachkräfte besprochen und durch Social Media-Inhalte sowie regelmäßige Newsletter der breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Zu Projektende wird das Konsortium ein sogenanntes Project Toolkit veröffentlichen, das eine Replikation der Projektergebnisse ermöglicht und Projekttools zugänglich macht.

Projektstandorte
  • Bonn (Deutschland)
  • Thessaloniki (Griechenland)
  • Andalusien (Spanien)
Partner

Projektkonsortium: 

  • International Rescue Committee IRC Deutschland gGmbH – Deutschland
  • International Rescue Committee Hellas – Griechenland
  • Major Development Agency Thessaloniki S.A. (MDAT) – Griechenland
  • SkillLab B.V. – Niederlande
  • Fondo Andaluz de Municipios para la Solidaridad Internacional (FAMSI) – Spanien
  • Asociación por la Formación Profesional, Integral y Social de la Persona (Inserta Andalucia) – Spanien
  • 3s Unternehmensberatung GmbH – Österreich

Assoziierte Partner: 

  • Jobcenter Bonn - Deutschland
  • Hellenic Ministry of Migration and Asylum, Social Integration Directorate - Griechenland
Laufzeit

01.12.2024 – 30.11.2026

Kontakt

Thomas Achilles

Programmleitung Beruf und Orientierung 

Thomas.Achilles@rescue.org

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Gefördert durch:

ESF+ Social Innovation+ Initiative

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Europäische Union