Jugendliche und junge Erwachsene (Alter 16 – 27 Jahre) fotografieren in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis ihre Familien, ihr Umfeld, ihre Freund*innen, ihr Leben – aus ihrer Perspektive. Sie lernen so die unterschiedlichen Hintergründe und Sichtweisen der anderen Menschen in ihrem Umfeld besser kennen und setzen sich mit Unterstützung von Expert*innen mit ihrer (Familien-)Geschichte und ihrem Umfeld auseinander.

Die Fotografie wirkt so als Instrument für die Begegnung zwischen Menschen verschiedener Lebensrealitäten und das Finden von Gemeinsamkeiten und das Verstehen von Unterschieden in ihrem Alltag, ihren Familien und ihrem Umfeld. Die Ausstellungen knüpfen an die Gespräche zu den verschiedenen Lebensrealitäten und Herkunfts- und Familiengeschichten an und führen diese weiter. Somit bieten die Workshops selbst und die Ausstellungen einen Raum für Diskurs zum Thema gesellschaftliches Zusammenleben und Leben in der Einwanderungsgesellschaft.

Projektdetails und Partnerorganisationen

Laufzeit: 1.2.2024 bis 31.12.2026

Ansatz

Im Rahmen von Klickwinkel kommen die Teilnehmenden in Workshops zusammen. Die Workshopgruppen sind divers zusammengestellt und bringen Menschen mit verschiedenen Lebensrealitäten (z. B. Menschen mit und ohne Flucht- oder Migrationserfahrung) zusammen.

Am Ende jedes Projektjahres wird gemeinsam eine Ausstellung mit Vernissage organisiert. Während der Workshopreihe werden die Teilnehmenden am ersten Tag durch eine*n Fotograf*in in die Welt des Fotografierens eingeführt. Fotos aus dem Alltag, Schnappschüsse, Selfies und Fotos, die auf Social Media (z. B. Instagram) landen, spielen dabei die wichtigste Rolle. Die Teilnehmenden lernen, wie mit Bildern ihr Alltag und ihr Umfeld abgebildet werden können und wie eine Geschichte erzählt werden kann. In den Wochen danach werden die erlernten Fähigkeiten in die Tat umgesetzt und die Teilnehmenden halten ihre Perspektiven auf ihr Umfeld fotografisch fest.

Beim zweiten Workshoptag werden die gemachten Bilder gesammelt und die verschiedenen Eindrücke diskutiert. Wie unterschiedlich sehen die Teilnehmenden ihre Umwelt und warum? Was sehen sie? Was sehen sie nicht? Was sind Gemeinsamkeiten? Abschließend festgehalten werden die erarbeiteten Bilder und Geschichten in öffentlichen Ausstellungen, in denen ein Raum für Diskurs zum gesellschaftlichen Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft entstehen soll. Eröffnet werden die Ausstellungen durch eine Vernissage, bei der die ausstellenden Fotograf*innen und ihr Umfeld zusammenkommen und sich begegnen.

Ziel

Ziel des Projekts ist es, dass die Teilnehmenden in der Lage sind, ihr Leben und ihr Umfeld aus verschiedenen Blickwinkeln wahrzunehmen und darzustellen. Oft werden die Fotos irgendwo abgespeichert und nicht mehr angeschaut. In diesem Fall wird dies nicht so sein, denn die Teilnehmenden haben spannende, lebendige und persönliche Geschichten zu teilen und diese werden gesehen, gesammelt und gemeinsam aufbereitet. Übergreifend soll so die Diversität unserer Gesellschaft dargestellt, der gesellschaftliche Zusammenhalt gefördert und soziale Ängste und Unsicherheiten gegenüber anderen Gruppen abgebaut werden.

IRC Deutschland hat diesen Ansatz gewählt, weil wir überzeugt sind, dass Menschen erst den Wandel und die Vielschichtigkeit heutiger Gesellschaften gemeinsam gestalten können, wenn sie zusammenkommen und über ihre Herkunft, Familie und Geschichte einander erzählen. Die Kulturanthropologin Aleida Assmann erklärt, dass sich die vielfältigen Geschichtsnarrative in einer Einwanderungsgesellschaft vereinen lassen können, indem ein kulturelles Gedächtnis sowohl auf individueller als auch auf kollektiver, gesellschaftlicher Ebene geschaffen wird. Darüber hinaus spielen Kunst und das Medium Fotografie eine Schlüsselrolle dabei, Erinnerungen einzufangen, gemeinsame Geschichten zu formen und die Perspektive, den Blickwinkel, des anderen durch seine Augen zu sehen.

Begegnung kann Vorurteile abbauen, den Zusammenhalt stärken. Aber dies braucht eine gute Rahmung, ein gemeinsames Ziel und eine Begegnung auf Augenhöhe. Dies soll das Projekt Klickwinkel ermöglichen.

Projektstandort

Mannheim und Rhein-Neckar-Region

Kontakt

Dana-Livia Cohen
Senior Referentin Schutz & Teilhabe
[email protected]

Logo Klickwinkel
Projekt Klickwinkel

Bei diesem Projekt treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene, um durch Workshops und eine Ausstellung ihre Perspektiven zu zeigen.

Logo des Bundesministerium des Innern und für Heimat
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Das Projekt „Klickwinkel“ wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Bundesprogramm „Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Vor Ort. Vernetzt. Verbunden.“ gefördert.