Anlässlich des zehnten Jahrestags des Kriegs in Syrien veröffentlicht International Rescue Committee (IRC) einen neuen Bericht – gemeinsam mit den syrischen Partnerorganisationen Independent Doctors Association (IDA), Syrian American Medical Society (SAMS), Syrian Expatriates Medical Association (SEMA), Sustainable International Medical Relief Organization (SIMRO), Syria Relief and Development (SRD) und Union of Medical Care and Relief Organization (UOSSM). Der Bericht zeigt die weitreichenden und verheerenden Auswirkungen eines Jahrzehnts systematischer Angriffe auf medizinische Einrichtungen für die syrische Zivilbevölkerung auf. Die Kapazitäten des syrischen Gesundheitssystems sind dadurch erheblich beeinträchtigt, gerade auch zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie.

Der Report „A Decade of Destruction: Attacks on Healthcare in Syria“ zeigt anhand erschreckender Augenzeugenberichte, wie Krankenhäuser im Laufe des zehn Jahre andauernden Kriegs von sicheren Orten gezielt in No-Go-Zonen verwandelt wurden, in denen syrische Zivilisten um ihr Leben fürchten.

  • 81 Prozent des befragten medizinischen Personals gaben an, dass einer ihrer Kolleg*innen oder Patient*innen bei einem Angriff verletzt oder getötet wurde.
  • 77 Prozent der Befragten haben im Durchschnitt vier Angriffe auf das Gesundheitswesen miterlebt – einige sogar bis zu 20 im Laufe des Kriegs.
  • 68 Prozent befanden sich in einer Gesundheitseinrichtung, als diese angegriffen wurde.
  • 59 Prozent der befragten Zivilisten waren direkt von einem Angriff auf eine Gesundheitseinrichtung betroffen.
  • 49 Prozent fürchten sich infolge der Angriffe davor, medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. 
  • Acht von zehn geben an, während des Konflikts mindestens sechs Mal aus ihrem Zuhause geflohen zu sein – manche sogar 25 Mal.