Jugendliche Mädchen haben Mut, Energie und gute Ideen. Sie wollen ihre Träume verwirklichen und selbstbestimmt ihren Weg gehen. Sexismus, starre Geschlechterrollen und der hohe Druck, bestimmten Schönheitsidealen zu entsprechen, führen jedoch häufig dazu, dass gerade Mädchen im Teenageralter ihre Persönlichkeit nicht frei entfalten können. Bei der selbstbestimmen Verfolgung ihrer persönlichen Ziele stoßen sie oft an Grenzen, müssen gegen tradierte Rollenbilder und Klischees ankämpfen oder sind sogar geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt. Viele Mädchen sind aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder Religion sowie weiterer Merkmale zusätzlichen Formen von Diskriminierung ausgesetzt. Dies kann sich negativ auf ihre Entwicklung auswirken und ihre Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe einschränken.

Das Projekt  „Mädchen Mischen Mit“ wirkt diesen Formen von Benachteiligung entgegen. Im Rahmen von Mädchentreffen, die von Mentorinnen geleitet werden, lernen die Teilnehmerinnen andere Mädchen mit unterschiedlichen Biografien, Stärken und Interessen kennen. Durch Aktivitäten, Spiele, Übungen und Diskussionen in der Gruppe lernen sie einander zu vertrauen, bauen Vorurteile ab und erlangen gemeinsam neue Fähigkeiten und Wissen zu unterschiedlichen Themen. Dabei lernen die Mädchen unter anderem, Ausgrenzung, gesellschaftlichem Druck und starren Geschlechterrollen resilient zu begegnen, schließen neue Freundschaften und erleben Solidarität in der Gruppe.

Dieses Praxishandbuch richtet sich an junge Menschen, die als Mentorinnen* Mädchen*gruppen nach dem Mädchen* Mischen Mit-Konzept ausgestalten und anleiten möchten. Die Mentorinnen* sollen den Mädchen* als starke und mutige Vorbilder dienen und gleichzeitig Vertrauenspersonen sein, mit denen sich die Mädchen* identifizieren und denen sie sich anvertrauen können. Auch weiteren Personen, die sich für diversitätsbewusste Pädagogik und intersektional-feministische Mädchen*arbeit interessieren, soll das Handbuch als Anregung und Unterstützung ihrer Arbeit dienen.