Batula ist Krankenwagenfahrerin für International Rescue Committee (IRC) in Dadaab, Kenia, und ist die einzige weibliche Fahrerin in der Region. Sie ist auch die einzige Fahrerin, die sich ohne Begleitung durch tückisches Gelände wagt. Normalerweise bringt sie Mütter, die in den Wehen liegen, ins Krankenhaus, damit sie ihre Kinder sicher zur Welt bringen können – manchmal bis zu 15 Patientinnen an einem Tag.

Die Arbeit als Fahrerin in ihrer Region ist für eine Frau mit vielen Hürden verbunden, aber Batula war schon immer entschlossen und furchtlos: „Viele Männer machen diese Arbeit“, sagt sie. „Sie wollen wirklich keine Frau als Fahrerin, aber das stört mich nicht. Ich arbeite hart und das ist Teil meines Jobs. Sie können sagen, was sie möchten, aber ich werde weiterhin meine Arbeit machen.“

View this post on Instagram

A post shared by International Rescue Committee (IRC Deutschland) (@rescue_deutschland)

Batulas Geschichte

Batula stammt ursprünglich aus Garissa, einer Stadt im Nordosten Kenias. Sie arbeitet jetzt im Lager Hagadera in der Region Dadaab, wo sich das größte Geflüchtetenlager Kenias (und das drittgrößte der Welt) befindet. 

Sie arbeitet seit vier Jahren für IRC, hat aber schon ganze 22 Jahre als Fahrerin gearbeitet.

„Als ich in der Schule war, habe ich immer geweint und gesagt: ‚Ich will Autofahren lernen‘, also habe ich die Schule beendet und es gelernt“, erinnert sich Batula. „Ich habe geheiratet und dann habe ich gelernt, wie man Auto fährt und diese Arbeit begonnen.“

Der IRC-Rettungsdienst ist den ganzen Tag im Einsatz, sieben Tage die Woche. Normalerweise verbringt Batula den Tag damit, Mütter, die in den Wehen liegen, ins Krankenhaus zu bringen, damit sie ihre Kinder sicher zur Welt bringen können – manchmal bis zu 15 Patientinnen an einem Tag. 

Manchmal muss sie schwieriges Gelände durchqueren und ihr Fahrzeug ist das einzige, das ohne Eskorte durch überschwemmte Gebiete fährt.

„Ich fahre all diese Patientinnen, denn hierher zu kommen ist für sie schwierig. Ihr seht ja das Wasser...es zu durchqueren ist ein Problem, besonders wenn es sehr tief ist.“

Mutter hält ihr Baby im Arm
Amina Abukar Abdi und ihr Neugeborenes treffen sich mit Ärzt*innen, um von der Entbindungsstation des IRC-Krankenhauses im Geflüchtetenlager Hagadera entlassen zu werden.
Foto: Fahmo Mohammed/IRC

Doch Batula musste um ihren Platz als Fahrerin in der Region kämpfen. „In meinem vorherigen Job habe ich viel durchgemacht... ich wurde beleidigt und mit Steinen beworfen, aber das hat mich nicht davon abgehalten, meine Arbeit weiterzumachen. Ich habe meinen Job nicht aufgegeben, weil ich in meiner Karriere vorankommen wollte“, sagt sie.

„Viele Männer machen diese Arbeit. Sie wollen wirklich keine Frau als Fahrerin, aber das stört mich nicht. Ich arbeite hart und das ist Teil meines Jobs. Sie können sagen, was sie möchten, aber ich werde weiterhin meine Arbeit machen.“

Sie können sagen, was sie möchten, aber ich werde weiterhin meine Arbeit machen.

Trotz der Schwierigkeiten, auf die sie als Frau in dieser Rolle trifft, ist sie sehr stolz auf ihre Arbeit. Und ihre Kinder sind es auch.

„Sie sind unheimlich stolz auf mich. Mein Erstgeborener ist Fahrer und die beiden Jungs fahren mit ihren eigenen Autos“, sagt Batula. 

„Ich bin sehr glücklich und stolz auf meine Arbeit: Frauen, die in den Wehen liegen, sicher ins Krankenhaus zu fahren.“

Wie hilft IRC in Dadaab, Kenia?

Vor der Frauenstation im IRC-Krankenhaus des Geflüchtetenlagers Hagadera.
Vor der Frauenstation im IRC-Krankenhaus des Geflüchtetenlagers Hagadera in Kenia (Teil des Dadaab Lagers). Die Familien der Patientinnen gehen während der Besuchszeit raus.
Foto: Fahmo Mohammed/IRC

Die Hilfstruppen im kenianischen Geflüchtetenlager Dadaab werden immer stärker belastet, da in den letzten Jahren über 100.000 Geflüchtete auf der Flucht vor der Dürre und Konflikten aus Somalia angekommen sind.

IRC-Teams leisten lebenswichtige Nothilfe, einschließlich Gesundheitsversorgung, Schutz von Frauen und Rechtsberatung für Geflüchtete und ihre Aufnahmegemeinden. Unsere Programme für Gesundheit, Ernährung und Konfliktlösung in Kenia haben bereits mehr als 300.000 Menschen jährlich wichtige Hilfe geleistet. Dazu zählt Ernährungshilfe für unterernährte Kinder und die Unterstützung von Geflüchteten und Kenianer*innen bei der Gründung von Unternehmen und dem Wiederaufbau ihrer Existenz.