„Die jüngste Meldung der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) – dem globalen System zur Bewertung des Ausmaßes von Hunger und Unterernährung – bestätigt, dass in Gaza-Stadt nun die Schwellenwerte für eine Hungersnot überschritten wurden. Die aktuelle Lage ist verheerend, aber keineswegs überraschend. Israels Beschränkungen der Hilfslieferungen haben die Bedingungen für eine Hungersnot geschaffen. Jetzt schließt sich das Zeitfenster rapide, um ein Massensterben abzuwenden. 

IPC-Stufe 5 beschreibt eine katastrophale Ernährungslage: Hunger, akute Unterernährung und erhöhte Sterblichkeit sind weit verbreitet. Die neuesten Daten zeigen, dass die Schwellenwerte für akute Unterernährung in Gaza-Stadt bereits überschritten sind. Die Auswirkungen akuter Unterernährung für Kinder unter fünf Jahren können – sofern sie überleben – lebenslang und irreversibel sein. Für Hunderte Kinder, die bereits verhungert sind, kommt jede Hilfe zu spät. 

Diese Krise lässt sich nicht mit halbherzigen Maßnahmen bewältigen. Nur ein sofortiger, vollständiger, sicherer und dauerhafter humanitärer Zugang – über sichere Landwege und in großem Umfang – kann eine noch höhere Zahl an Todesfällen verhindern.

Luftabwürfe und kurze humanitäre Pausen bieten nur symbolische Hilfe – sie können dem Ausmaß und der Dringlichkeit der Notlage nicht gerecht werden. Die Anzeichen für weit verbreiteten Hunger, unbehandelte Unterernährung und steigende Sterblichkeit sind seit Wochen offensichtlich.  Die Menschen, darunter auch IRC-Mitarbeitende, versuchen sich von Linsenwasser oder Wildkräutern zu ernähren. Viele Kinder sind zu schwach, um Hilfe zu suchen – ihre Körper versagen langsam durch Nahrungsmangel.

Eines ist klar: Wenn eine Hungersnot offiziell ausgerufen wird, sind bereits Menschen gestorben. Die Warnzeichen für weit verbreiteten Hunger, unbehandelte Unterernährung und steigende Sterblichkeit sind seit Wochen sichtbar. Es braucht jetzt dringend sofortige und umfassende Maßnahmen, um die Menschen in Gaza mit lebenswichtiger Hilfe zu versorgen.”