Der Bericht „Wirtschaftliche Chancen für geflüchtete Frauen stärken:Hindernisse für die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Frauen in Deutschland verstehen und überwinden“ untersucht, warum es besonders geflüchtete Frauen schwer haben, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und wie dem entgegengewirkt werden kann. Derzeit ist die Beschäftigungsquote bei geflüchteten Frauen mit schätzungsweise 6 Prozent (Kabir & Klugman, 2019) besonders niedrig. Bei Frauen mit Kleinkindern ist diese sogar noch niedriger.

Aus den Befragungen geflüchteter Frauen und Fokusgruppendiskussionen wird deutlich: die überwiegende Mehrheit der Frauen möchte arbeiten. Sie sehen den Einstieg in den Beruf als zentrale Möglichkeit für mehr Selbstbestimmung und Integration in Deutschland. Bezahlte Arbeit ermöglicht ihnen mehr Unabhängigkeit, hilft der Familie finanziell und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft. Manche von ihnen haben allerdings auch Sorgen – fürchten Überbelastung durch die doppelte Verantwortung im Beruf und für die Familie (Kinder und Haushalt), stehen Widerstand in der Familie oder der Gemeinschaft gegenüber oder sehen sich Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt. Der Start in den Job wird vor allem durch zu hohe Sprachanforderungen, langwierige Anerkennungsverfahren, eingeschränkte Kinderbetreuung, soziale Isolierung, eingeschränkten Kontakt zur Aufnahmegesellschaft sowie fehlendem Zugang zu Informationen über Arbeitsmöglichkeiten erschwert. Auch die unbezahlte Arbeit im Haushalt, soziale Normen und das eigene Selbstbewusstsein können Hinderungsgründe sein.